Tageszeitengebete

Morgen – Mittag – Abend – Nacht

Das Tagzeitengebet hat im Christentum eine lange Tradition.
Es gibt dem Tag einen Rhythmus. An den Scharnieren des Tages eine Pause machen und sich bei Gott „erden“, sich auf Gott so ausrichten, dass ich ganz bei mir und meinem Nächsten sein kann.

Morgengebet

Gott, zu dir rufe ich am Morgen.
Du gibst diesem Tag sein Licht.
In dir hat alles Leben seinen Ursprung.
Nichts ist ohne dich.
Ich bin dein.
Und du bist mein.

Füll mich mit Deiner Liebe!
Liebe zu Dir.
Liebe zu mir.
Liebe zu jedem Menschen.

Am Anfang des Tages bin ich mit dir verbunden.
Und mit dir gehe ich durch diesen Tag.

Ich bete für die Menschen, die mir nahestehen: …
Ich bete für meine Gemeinde in dieser besonderen Zeit: …
Ich bete für die Kranken, die Ärzte und Pflegekräfte,
die in Not geratenen Menschen und für die Politiker –
an meinem Ort, in unserem Land, auf der ganzen Welt.
Ich bitte, Herr, um Deine Barmherzigkeit! Erbarme dich über uns!

In deinem Namen und unter deinem Schutz gehe ich in diesen Tag!
Amen.

Mittagsgebet

Auf der Höhe des Tages, Herr, werde ich still.
Ich komme zur Ruhe – in deiner Gegenwart.
Du bist meine Mitte.
Bei Dir komme ich ganz zu mir.

Du bist das Licht der Welt.
Und du sagst uns: Auch ihr seid das Licht.

In Deinem Namen mache ich Pause.
Und in deinem Namen gehe ich weiter. Amen.

Abendgebet

Herr, bleibe bei uns, wenn der Tag langsam zu Ende geht!
Danke, dass Du keinen Augenblick fern warst,
selbst, wenn ich dich nicht spürte.
Danke für alles, was gelungen ist.
Hilf mir, zurück lassen zu können:
was gut war, und was misslang.

Segne meine Abendstunden.
Wo ich noch Kraft benötigen werde
oder wo ich den Abend ausklingen lassen darf.
Herr, rüste uns zu für den Abend der Welt.
Amen.

Nachtgebet

Ein Tag geht zu Ende.
Vor mir die Ruhe der Nacht.
Ich gebe Dir, Gott, diesen Tag zurück. Er ist dein.

Bewahre mich in der Nacht.
Segne meinen Schlaf und meine Träume.
Lass mich zur Ruhe kommen.
Loslassen.
Abgeben.

Ich bete noch einmal, Herr,
für alle Kranken, alle Ärzte und Pfleger*innen,
alle Notleidenden und Verängstigten
und für alle Politiker.
Erbarme Dich über sie!
Sei uns gnädig!

In deine Hände lege ich meinen Geist.
Du bist der Friede – inmitten der Nacht.

Im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes.
Amen.